SME Server:Documentation:Developers Manual:Chapter1/de
|
Bevorzugte Artikel
|
Kapitel 1: Der SME Server im Überblick
Über dieses Handbuch
Mitel hat diese Dokumentation erstellt, um Entwicklung auf der Plattform des SME Servers zu ermöglichen. Diese Dokumentation, die darin enthaltenen Code-Beispiele und der SME Server selbst sind unter open source Lizenz veröffentlicht.
Für wen ist dieses Handbuch?
Dieses Handbuch ist Entwicklern gewidmet und stellt Informationen zur Integration von Anwendungen in die SME Server Plattform bereit. Das Handbuch beschreibt Schlüsselkonzepte des SME Servers wie die Konfigurations-Datenbank, Vorlagen für Konfigurationsdateien und das Modell der Actions und Events, das den SME Server deutlich von anderen Linux-Distributionen differenziert.
Dieses Handbuch ist keine Anleitung für Administratoren, um ein bestrimmtes Release schneller zu machen. Es stellt vielmehr einige Beispiele bereit und zeigt damit best practice Softwareentwicklung für den SME Server. Auch für Administratioren ist dieses Handbuch interessant, weil es erklärt, wie der SME Server unter der Haube funktioniert.
Was ist der SME Server?
Der SME Server ist eine Softwarelösung, die auf einem Standard PC in weniger als 30 Minuten installiert werden kann und den PC damit in eine vollständige Netzwerkserver und Firewall-Lösung verwandelt. Der SME Server basiert auf der CentOS Linux Server Distribution und ist so erstellt, dass keine Linux-Kenntnisse zur Installation und Benutzung erforderlich sind. Softwarepakete von CentOS werden ohne Modifikationen verwendet und automatisch konfiguriert, um best practice services von Administrations-Experten zur Verfügung zu stellen.
Der SME Server läuft auf einer breiten Palette von PC' und unterstützt eine ganze Reihe von Konfigurationen und Geräten wie
- RAID Festplattenspiegelung
- Viele verschiedene Netzwerkkarten
- Backup auf Bandlaufwerken
- Drucker am Parallel-Port, USB oder Netzanschluss
- Viele verschiedene Optionen zur Verbindung mit dem Internet, einschließlich Kabelmodem, DSL/PPPoE, statische IP-Adresse und Einwahlverbindungen
Die Software für den SME Server ist mit dem RPM Package Manager (RPM) erstellt. Vorhandene Pakete von CentOS oder von Drittherstellern werden wenn immer möglich verwendet. Dabei wird für den SME Server das Prinzip best of breed verwedet, um die besten Lösungen aus dem Open Source Umfeld zusammen zu nutzen. Der Server ist so designed, dass diese Pakete unmittelbar ersetzt werden können, wenn neue Versionen oder andere Alternativen erhältlich sind. Die aktuellen SW-Pakete sind:
SME Server SW-Pakete | |
Webserver | Apache |
Mailserver | qmail |
DNS-Server | djbdns und dnscache |
FTP-Server | ProFTPd |
Windows Dateiserver | Samba |
Macintosh Dateiserver | Netatalk |
Fern-Administration | SSH, PPTP, HTTP über SSL |
Band-Backup | Flexbackup |
Webmail | Horde IMP |
Design-Philosophie
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn etwas hinzugefügt werden kann, sondern wenn nichts mehr entfernt werden kann.
--Antoine de Saint-Exupéry
Der SME Server automatisiert best practices von erfahrenen Systemadministratoren mit einem einfachen Web-Frontend für die Benutzer, das gleichzeitig für Entwickler modular erweiterbar ist.
Prinzip 1: Automatisierung
Ein guter Systemadministrator weiß, welche Aufgaben regelmäßig und gelegentlich erledigt werden müssen, um einen Server zu administrieren, der ständig mit dem Internet verbunden ist. Einige Aufgaben, wie z.B. Sicherungen oder Systemsicherheit sind regelmäßig durchzuführen. Andere Aufgaben, wie z.B. die Einrichtung gemeinsamer Laufwerke oder das Hinzufügen neuer Benutzer müssen nur gelegentlich durchgeführt werden. In jedem Fall weiß ein guter Systemadministrator nicht nur, wie diese Aufgaben durchgeführt werden, sondern auch, wie diese sicher, dauerhaft und effizient erledigt werden: eben als Industrie Standard im Sinne von best practices.
Leider gibt es nicht für jeden Server einen gut ausgebildeten, erfahrenen Systemadministrator. Das ist besonders in Kleinunternehmen der Fall, in denen meistens nur wenig IT-Mitarbeiter vorhanden sind. Deshalb ist es das Ziel des SME Servers, die Aufgaben eines Systemadministrators möglichst gut zu automatisieren. Vom einfachen Hinzufügen eines Benutzers, über Durchführen von Sicherungen und anderer komplexer Aufgaben, all dies muss auch von jemanden erledigt werden können, der keine oder nur wenige Systemkenntnisse besitzt.
Prinzip 2: Vereinfachung
Charakteristisch für den SME Server ist der Fokus auf die Bereitstellung von Netzwerkserver-Funktionen. Der End-Benutzer kann den Server über ein einfaches und erweiterbares Web-Frontend steuern. Der Entwickler hat mit dem SME Server klare, gleichbleibende und erweiterbare Schnittstellen, an denen Erweiterungen hinzugefügt oder geändert werden können.
Linux-Distributionen sind häufig auf bestimmte Anwendungen ausgerichtet, wie z.B Desktop, spezielle Serveranwendungen oder Enterprise Serveranwendungen. Der SME Server unterscheidet sich hiervon dadurch, dass Netzwerkserver-Funktionen für kleine und mittlere Firmen (Small and Medium Enterprises = SME) bereitgestellt werden. Durch diese klare Ausrichtung ist die SME Server Distribution deutlich kleiner als viele andere Linux Distributionen, weil z.B. kein X-Window-System enthalten ist.
Außerdem ist der SME Server auch für Nicht-Techniker geeignet. Die Auswahlmöglichkeiten sind für den End-Benutzer, der den Server administriert, auf ein Minimum beschränkt. Einstellungen, die viele Kleinunternehmen benötigen, sind bereits voreingestellt. Die Einstellmöglichkeiten, für die Entscheidungen zu treffen sind, sind möglichst unabhängig vom technischen Hintergrund formuliert und daher auch ohne spezielle Linux-Kenntnisse verständlich.
Für Entwickler bietet die Architektur des SME Servers besondere Einfachheit. Die Funktionen sind so gebaut, dass Erweiterungen hinzugefügt werden können, ohne vorhandene Dienste ändern zu müssen. Oft muss noch nicht einmal das Web-Frontend geändert werden.
Prinzip 3: Erweiterbarkeit
Zum Ausgleich der Vereinfachung steht das dritte Design-Prinzip, die Erweiterbarkeit des SME Servers. Weil ein ganz einfacher Server natürlich nicht alle gewünschten Funktionen bereitstellt, ist der SME Server so gebaut, dass er einfach auf verschiedene Arten geändert und erweitert werden kann.
Für erfahrene Linux-Kenner kann der Server über die SME Server Shell geändert werden. Dazu stehen Tools zur Änderung der Konfigurations-Datenbank, Actions und Events oder auch Vorlagen für Konfigurationsdateien bereit.
Im SME Server enthaltene kleine Systemtools erlauben Entwicklern, Erweiterungen als Softwaremodule bereitzustellen, die durch Endbenutzer einfach zu installieren und konfigurieren sind.
Die Architektur des SME Servers unterstützt Entwickler insbesondere auch dadurch, dass Software einfach hinzugefügt werden kann, ohne vorhandene Konfigurationsdateien ändern zu müssen. Beispielsweise muss für eine Web-Anwendung nicht die Konfiguration des Webservers angepasst werden. Es genügt, eine Konfigurationsvorlagendatei zu erzeugen, an passender Stelle auf dem Server zu speichern und anschließend in die Serverkonfiguration generieren zu lassen.
Prinzip 4: Zuverlässigkeit
Der SME Server ist für den unterbrechungsfreien Betrieb an 24 Stunden am Tag und 7 Tagen in der Woche gebaut. Diese Zuverlässigkeit ist Prinzip von Grund auf: stabile, gut unterstützte Versionen von Linux-Kernel und Anwendungen, RAID-Festplattenspiegelung, automatische Firewall und Prozessüberwachung. Sollten Anwendungen unsicher oder unzuverlässig werden, sind diese durch stabile und sichere Alternativen zu ersetzen, was durch die modulare Architektur des SME Servers so gut unterstützt wird, dass Administratoraufgaben dabei nicht gestört werden.
Architektur Überblick
The SME Server consists of a simplified CentOS installation, together with a number of server applications, and a layer of software that manages those server applications. The management software presents users with a simplified user interface and automatically configures the server applications as necessary.
The applications are not recompiled or modified to work within the SME Server framework. Rather, the framework automates the tasks of an experienced system administrator, and configures each application in a sensible, standard way.
The SME Server framework has four components:
*
server-manager and console user interfaces *
configuration databases *
template system, used to generate configuration files *
events and actions
When a user configures an aspect of the server through one of the user interfaces, the SME Server automatically configures the server applications relevant to that change. The SME Server does so using these steps:
*
The user interface changes values in the configuration database. This database (actually a collection of databases) contains parameters describing the state of the system (IP address assignments, policy settings, domain names, email server configuration, user accounts, and so on). The user interface does not perform the application reconfiguration, but instead signals an event to perform the changes. *
The event relevant to the changes being made to the configuration database is signalled. For example, changes related to email configuration might signal the "email-update" event. These events are collections of scripts and an event can be extended to perform additional functions by adding scripts to the event directory. The actions for an event are run in a defined order to produce the desired system state. *
The actions within the event ensure that the configuration files used by the server applications are configured correctly. This is done by combining "templates" for the configuration file with the values in the configuration database. *
The actions then inform the applications that their configuration has been changed and that the application should re-read the file, or restart, as appropriate.
Figure 5-1. SME Server Architecture
So, to recap: here are the steps performed when a system parameter is changed in the user interface (the same steps are used both for the console and for the web-based manager):
*
The user interface code modifies the settings in the configuration databases to specify the new system configuration. *
The user interface code signals an event to inform the system that the configuration has changed. *
The event triggers a sequence of actions. *
The actions process a set of templates in order to generate new configuration files based on the current settings and reconfigure services where necessary.