SME Server:Documentation:Administration Manual:Booklet/de

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Willkommen beim SME Server 7

Herzlichen Glückwunsch zur Wahl des SME Servers als Netzwerk und Kommunikationsserver !

Der SME Server ist eine Open-Source Linux-Distribution mit vielen Vorteilen:

  • Einfacher Start: Die Installation und Basiskonfiguration dauert nur 20 Minuten und jede Konfigurationseinstellung kann bequem an einer Web-Oberfläche vorgenommen werden.
  • Sicher und stabil: Der SME Server beinhaltet nur ausgewählte Softwarepakete und ist daher als ISO-Image nur 450 MB groß. Die Verwendung getesteter RPM-Pakete und Unterstützung durch ein komfortables Updatesystem sorgen für enorme Stabilität.
  • Plattformübergreifend und zukunftsicher: Der SME bringt bereits heute alles zur Vernetzung von Windows, Linux und Apple-Systemen mit.
  • Und: Der SME Server ist komplett kostenlos !!
  • Laden Sie sich das ISO-Image unter http://www.smeserver.org herunter

Der Kern des SME Server basiert auf einer unter GPL lizensierten Entwicklungsversion des SME 7.0 alpha von Mitel, die Rechteinhaber für das SME-Konzept ist. Mitel bietet auch den Mitel Managed Application Server als käufliche Alternative an, der früher auch als e-Smith-Server bekannt war. Durch großzügige Unterstützung von Mitel bei der Weiterentwicklung des SME Servers wurde der Geist von Open-Source mit der Veröffentlichung des Source-Codes beibehalten.

SME Server 7 verwendet viele Softwarepakete von CentOS und RPMForge. CentOS 4 wird aus öffentlich erhältlichem Source-Code von Red Hat Enterprise Linux entwickelt und ist zu RHEL kompatibel. RPMForge ist eine gemeinsame Plattform verschiedener RPM-Pakete, die nicht in CentOS enthalten sind. Nahezu alle für den SME Server genutzten Pakete von CentOS und RPMForge werden nicht modifiziert. Dadurch profitiert die Stabilität des SME Servers merklich. Diese Pakete sind bereits für andere Distributionen ausführlich auf Stabilität und Sicherheit getestet. Sobald Updates erhältlich sind, können sie auch für den SME Server verfügbar gemacht werden. Bis 2012 werden die Sicherheitsupdates von Redhat/Centos für Centos 4 erhältlich sein.

Über dieses Handbuch

Dieses Handbuch leitet Sie Schritt für Schritt durch die Installation und Konfiguration Ihres SME Servers. Im SME Handbuch Anhang erhalten Sie weitere Informationen zu den Themen Netzwerk und Internet, die einzelne Kapitel dieses Handbuchs vertiefen.

Produktion

Dieses Dokument basiert auf vorhandenen Wikis bei smeserver.sourceforge.net und sudemo.info. Wenn es fertiggestellt ist, wird es auch später eine pdf-Version geben.

Historie

(Frühere Versionen wurden unter e-smith, Mitel und contribs.org veröffentlicht und sind Basis für dieses Handbuch)

Sponsoring

Dies ist die offizielle Dokumentation des SME Servers. Sie wird unterstützt durch die Entwickler unter http://smeserver.sourceforge.net.

Danksagung

Herzlichen Dank an die Entwickler für die Erstellung und Pflege der SME Server-Distribution. Und vielen Dank an die vielen Firmen und Einzelpersonen, die die Entwickler unterstützen.

Lizenzbestimmungen

Der SME Server ist veröffentlicht nach den Bestimmungen der General Public License (GPL). Das heißt, er kann frei benutzt und verändert werden. Wenn Sie ein Paket des SME Servers ändern, müssen Sie den Source-Code (bitte mit Patches) frei erhältlich veröffentlichen. Die Lizenzbestimmungen sind im ISO-Image enthalten. Während der Softwareinstallation müssen Sie diese Bestimmungen akzeptieren.

File:Unterstützung-Lizenzen.png

Die SME Server-Software darf kopiert und verteilt werden. Der genaue Wortlaut der GPL-Lizenz kann unter http://www.fsf.org/licensing/licenses/gpl.html nachgelesen werden. Einige Pakete können auch auf einer anderen Open-Source-Lizenz basieren. Die zugehörige Lizenz jedes einzelnen Softwaremoduls kann mit dem Befehl rpm -qiv an der Kommandozeile jederzeit eingesehen werden. Details zu anderen Open-Source-Lizenzen finden Sie unter http://www.opensource.org/licenses/.

Die Musterfirma: Agentur Musterfirma

In diesem Handbuch werden Beispiele anhand der Agentur Musterfirma gezeigt, eine Gastronomie- und Veranstaltungsfirma, die den SME-Server benutzt.

Was ist neu?

Die Release-Notes, die im herunterladbaren ISO-Image enthalten sind, enthalten eine vollständige Liste mit Informationen über Änderungen des SME Servers.

Hauptmerkmale des SME Servers

Der SME Server verwandelt einen PC in eine gewerblich nutzbare Kommunikationszentrale (Server & Gateway), mit der Sie eine einzelne Internetverbindung zur gemeinsamen Nutzung aller Computer Ihres Netzwerks bereitstellen.

Mit einem einfach zu installierenden Paket erhalten Sie:

  • Einen hochperformanten E-Mail-Server
  • Erweiterte Sicherheitsmerkmale zur deutlichen Reduktion von Einbruchrisiken
  • Einen zentralen Dateiserver zum reibungslosen und plattformübergreifenden Dateiaustausch zwischen Windows, Apple und Unix/Linux-Systemen
  • Einen Webserver für den Internet-/Intranetauftritt Ihres Unternehmens
  • Ein browserbasiertes Webfrontend (Server-Manager), indem Sie sehr einfach neue Benutzer anlegen, Fernzugriff regeln, Netzwerkdrucker konfigurieren, Arbeitsgruppen einrichten, weitere Netzwerke hinzufügen können und vieles mehr
  • Spezielle Dienste zur Beschleunigung des Internetzugangs und Performance-Steigerung Ihres Netzwerks
  • Ein E-Mail-Adressbuch, dass automatisch zur gemeinsamen Nutzung bereitgestellt wird
  • Information-Bays (i-bays), ein einzigartiges Konzept zur Zusammenarbeit der Benutzer innerhalb lokaler und externer Netzwerke
  • Speicherbelegung (Quota) - Sie haben die Möglichkeit, den belegten Speicher für Verzeichnisse und E-Mail der Benutzer zu begrenzen
  • Unterstützung für Windows-Domänen - Der SME Server kann als Domänencontroller eingerichtet werden und stellt dann serverbasierte Benutzerprofile für die Windows-Versionen 95, 98, ME, NT, 2000, XP und Vista bereit
  • Unterstützung für USB-Drucker
  • Verbesserte Unterstützung für Apple-Macintosh durch das Apple AFP-Protokoll
  • Experimentelle Unterstützung für passive ISDN-Karten, jetzt auch für interne ISDN-Karten
  • Nutzung nicht modifizierte Pakete von Centor 4, Mitel, atrpms und RPMForge. Jedes weitere Redhat EL4 oder CentOS 4 Paket kann ohne Änderung installiert werden
  • Die automatische Installation bei 1 Festplatte als vorbereitet für RAID1-Spiegelung, falls eine 2. Platte hinzugefügt wird. Systeme mit 2 Platten werden direkt als RAID1 installiert; 3-5 Platten als RAID5, und mehr als 6 Platten als RAID6
  • Sichere E-Mail-Erweiterungen durch POP3/SSL, IMAP/SSL, SMTP/SSL, SMTP AUTH over SMTP/SSL
  • Webmail zum Lesen und Schreiben von E-Mails von jedem Ort der Welt, aktualisiert uaf neueste Versionen von Horde, Imp, Turba and Ingo bei horde.org
  • SMTP E-Mail-Empfang durch qpsmtpd mit einem leistungsfähigen, aber einfachen Konzept zur Integration weiterer Funktionalitäten. Fast alle Leistungsmerkmale sind jetzt mit Plugins realisiert
  • Virenscanner für E-Mail und Festplattenspeicher auf Basis von ClamAV. Die Virusdefinitionen werden vollautomatisch aktualisiert, Programmupdates werden über das Modul Software-Installation per yum bereitgestellt. Plugins zur Integration kommerzieller Virenscanner sind erhältlich.
  • Untersuchung von E-Mail-Anhängen mit der Möglichkeit, EXE, ZIP, PIF-Anhänge zu blocken und TNEF oder UUENCODE-Anhänge in MIME-formatierte Anhänge zu konvertieren
  • SPAM-Filterung auf Basis von Spamassassin mit Hinzufügen eines X-spam-Headers und erweiterten Einstellmöglichkeiten zur Filterung und Zurückweisung von E-Mails
  • Verbesserte Verwaltung von Pseudonymen - Bei Nutzung mehrerer Domänen haben Sie jetzt z.B. die Möglichkeit, E-Mails mit den Pseudonymen support@domain1 und support@domain2 an unterschiedliche Ziele zu senden. Darüberhinaus können auch kaskadiert Pseudonyme von Pseudonymen gebildet werden.
  • Möglichkeit zur Software-Installation auf Basis von YUM. Getestete Erweiterungen (contribs) und offizielle Updates können über den Server-Manager komfortabel installiert werden.

Die Rolle des SME Servers

Ihr SME Server steuert die Verbindung in das Internet, indem Datenpakete vom lokalen Netz in das Internet geroutet werden und umgekehrt. Damit ist es möglich, mit nur einer zentralen Verbindung das ganze lokale Netz an das Internet anzubinden. Gleichzeitig ist die Verbindung deutlich sicherer und reduziert das Einbruchsrisiko in das lokale Netz deutlich. Ruft einer der lokalen Computer eine Internetverbindung auf oder wird von einem externen Computer aus dem Internet angesprochen, übernimmt der SME nicht nur die Aufgabe des Routing, sondern schaltet sich dauerhaft unmerklich dazwischen. Dabei wird eine direkte Verbindung zwischen lokalen Computern mit dem Internet verhindert und das Risiko eines Einbruchs in das lokale Netz merklich reduziert.


Server und Gateway-Modus

Server und Gateway-Modus

Im Server und Gateway-Modus stellt der SME-Server Dienste wie E-Mail, Internetzugang und einen leistungsfähigen Datei- und Druckdienst für gemeinsames Arbeiten zur Verfügung. Das wird über das Konzept sogenannter i-bays (Information-Bays) realisiert, das für die Benutzer genau die Kommunikation im lokalen Netz und im Internet regelt.













Nur Server-Modus

Nur Server-Modus

Wenn gewünscht, kann der SME-Server auch im Nur Server-Modus betrieben werden, in dem ebenfalls Dienste wie E-Mail, Internetzugang und ein leistungsfähigen Datei- und Druckdienst für gemeinsames Arbeiten bereitgestellt werden, aber ohne die Routing-Funktion und ohne Sicherheitsfunktion einer Firewall. Der Nur Server-Modus wird normalerweise dann verwendet, wenn bereits eine Firewall vor dem SME-Server vorhanden ist, die die Aufgaben des Routing und der Netzwerksicherheit übernimmt.












Einmal installiert, kann der SME-Server von jedem PC des Netzwerks über das Web-Frontend an einem Browser konfiguriert werden. Nur in wenigen Fällen muss dann noch direkt am Server die Konsole verwendet werden. Deshalb kann nach der Installation auch auf Monitor und Tastatur des Servers verzichtet werden. Dazu muss im BIOS des Servers die Einstellung Start with all Errors gewählt werden, sonst startet der Server nicht ohne Tastatur und Monitor.

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Ihr Internet Service Provider (ISP)

Ihr Internet Service Provider oder ISP ist Ihre Verbindung in das Internet - er routet Datenpakete von Ihrem Server in das Internet und umgekehrt und stellt auch weitere grundlegende Dienste bereit. Diese Kapitel des Handbuchs beschreibt die verschiedenen Leistungen der ISP's und wie sich die Wahl unterschiedlicher Optionen auswirken. Auch wenn viele ISP's bei der Einrichtung der Internetdienste für Ihre Organisation behilflich sind, es ist ganz sicher wichtig, grundlegende Kenntnisse über die möglichen Dienste zu haben, denn nicht alle ISP's bieten auch alle Dienste an.

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Direkte Verbindung / Einwahlverbindung

Die Verbindung, auch Internet-Zugangsart, bezeichnet die physikalische Anbindung des lokalen Netzwerks zu Ihrem ISP. Die Art der Verbindung zu Ihrem ISP regelt für die Geschwindigkeit des Seitenaufbaus für die lokalen Nutzer, die Erreichbarkeit der veröffentlichten Webseiten für potenziellen Internetbesucher sowie die Zeitdauer des E-Mail-Empfangs.

Direktverbindungen stellen eine Dauerverbindung zu Ihrem ISP dar. Wenn auch häufig teurer, stellen sie grundsätzlich die schnellere Alternative dar und sind deshalb besser geeignet, die ganze Palette der SME Dienste auch zu nutzen. Dabei ist zwischen verschiedenen Arten der Direktverbindung zu unterscheiden. ADSL stellt relativ schnelle Verbindungen über Telefonleitungen bereit. Kabelverbindungen mit einem Kabelnetzbetreiber können das ebenfalls, allerdings kann die verfügbare Geschwindigkeit je nach Nutzung in Ihrer Nachbarschaft auch deutlich langsamer sein.

Bei der Einwahlverbindung ist Ihr Server nicht dauerhaft mit dem Internet verbunden. Stattdessen verbinden Sie sich zeitlich begrenzt über eine Telefonleitung per Modem oder ISDN-Adapter. Wegen der fehlenden Dauerverbindung können einige Dienste des SME Servers nicht betrieben werden. Sie können dann z.B. den Internetauftritt Ihres Unternehmens nicht im Internet präsentieren, weil beim Beenden der Einwahlverbindung Ihre Website nicht mehr erreicht werden kann. Ein Intranet im lokalen Netz können Sie aber natürlich betreiben.


Die IP-Adresse

Jedem Endgerät wird bei Verbindung mit dem Internet eine IP-Adresse zugeordnet, die auch beim Routen von Endgerät zu Endgerät beibehalten wird. Dabei wird erreicht, dass Sie wie bei einer Telefonnummer öffentlich angewählt werden können. In der SME Standardinstallation benötigen Sie nur eine öffentliche IP-Adresse für das gesamte lokale Netzwerk, die Ihnen Ihr ISP bereitstellt. Sie wird dem SME Server zugewiesen, der darüber Datenpakete aus dem Internet erhält und an die lokalen Computer weiterleitet - sehr ähnlich einer Telefonzentrale in einem Büro, dass eingehende Anrufe annimmt und an die Nebenstellen des Büro vermittelt.

Statische und dynamische IP-Adressen

Eine statische IP-Adresse wird durch den ISP zugewiesen und bleibt immer erhalten.

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Unter dem Begriff "Zuweisung einer dynamischer IP-Adresse" wird verstanden, dass Sie von Ihrem ISP nur zeitlich begrenzt eine IP-Adresse erhalten. Dies macht es deutlich schwieriger, gewünschte Internetdienste für Ihr Netzwerk bereitzustellen. Dazu kann noch einmal die Analogie des Telefons betrachtet werden: Wenn sich Ihre Telefonnummer ändert, können Sie nach wie vor ausgehende Gespräche führen. Für andere Gesprächsteilnehmer sind Sie jedoch erst dann wieder erreichbar, wenn Ihre neue Telefonnummer im öffentlichen Adressbuch aktualisert wurde. Sehr ähnlich dazu muss auch bei Änderungen Ihrer IP-Adresse die Zuordnung im Internet-Adressbuch (bekannt auch als Domain Name Service oder DNS) bekannt gemacht werden, bevor Sie für die Öffentlichkeit wieder aus dem Internet erreichbar sind.

Falls Ihre IP-Adresse dynamisch zugeteilt wird, was bei den in Deutschland typischen DSL-Flatrates häufig der Fall ist, können Sie Ihren SME Server mit dynamischen DNS Service betreiben. Wir empfehlen dazu dringend die Lektüre von Anhang B: Dynamischer DNS Service für vertiefende Informationen über diese nützliche Option.

Routbare und nicht-routbare IP-Adressen

Wenn sich eine IP-Adresse analog zu Ihrer Telefonnummer verhält, dann ist die routbare IP-Adresse äquivalent zu einer vollständigen Telefonnummer einschließlich Landes- und Ortsvorwahl wie +49 30 1234-5678. Bei gleicher Analogie ist eine nicht-routbare IP-Adresse vergleichbar mit einer Nebenstelle innerhalb Ihres Büros. Falls Ihrem Server eine nicht-routbare IP-Adresse zugewiesen wurde, kann er keine direkte Verbindung zum Internet aufbauen und ist in der Bereitstellung von Internetdiensten begrenzt.


Netzanbindung zu Ihrem ISP konfigurieren

Wenn Sie überlegen, Ihren SME Server im Server und Gateway-Modus zu betreiben, sollten Sie die Netzanbindung zu Ihrem ISP konfigurieren. Über Ihren ISP können Sie dann gewünschte Dienste über das Internet betreiben (z.B. E-Mail-Versand). Von der Art der Verbindung ist es dabei abhängig, welche Dienste Sie bereitstellen können. Deshalb beschreibt dieses Handbuch zunächst die Konfiguration der Netzanbindung und danach die je Verbindungsart passende Liste der Dienste. Die in den folgenden Abschnitten verwendeten Begriffe werden am Ende dieses Kapitels näher beschrieben.

Für eine funktionsfähige Internetverbindung muss nicht nur die physikalische Anbinung Ihrer lokalen Geräte sichergestellt werden (Modem, ISDN, Kabelmodem, etc.), auch die passenden Geräte Ihres ISP müssen erreicht werden. Dazu stellt Ihnen der ISP die notwendigen Informationen zur Verfügung (z.B. IP-Adressen), die Sie dann Schritt für Schritt in der SME Serverkonsole eingeben müssen (dazu später mehr). Einige ISP's verwenden auch einen DHCP-Server, der alle notwendigen Parameter direkt konfiguriert.

Gewerbliche Standleitung oder gemeinsam genutzte ADSL-Leitung

Normalerweise führt Ihr ISP die notwendigen Ersteinrichtungen vor Ort durch und schaltet Ihnen die Internetverbindung frei. Alternativ können Sie die Verkabelung der Hardware aber auch selbst durchführen. Falls eine zusätzliche Datenleitung erforderlich ist, wird diese durch Ihren ISP geschaltet. Dabei erhalten Sie häufig eine routbare, statische IP-Adresse. In Wirklichkeit wird Ihrem Unternehmen zumeist eine Gruppe von IP-Adressen zugeordnet. Sie benötigen aber nur eine IP-Adresse für den Betrieb Ihres SME Servers.

Router-Verbindung.png

Informationen Ihres ISP
IP-Adresse Statische IP-Adresse oder IP-Adressengruppe, aus der Sie eine IP-Adresse auswählen können)
Gateway IP-Adresse des Routers ("Gateway IP-Adresse")
Subnetz Subnetzmaske
Mögliche Internetdienste Siehe Liste A

Kabelmodem oder einzeln genutzer ADSL-Anschluss ("DSL-Flatrate")

Normalerweise installiert Ihnen der ISP ein konfiguriertes Kabelmodem oder ADSL-Router vor Ort, dabei wird auch der Kabelzugang eingerichtet, falls Sie ihn noch nicht haben. Die ADSL-Verbindung zum ISP erfolgt über eine konventionelle Telefonleitung. Für Verbindungen mit Kabelmodem oder ADSL gibt es 3 mögliche Konfigurationen:

DSL-Verbindung.png

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1. Sie erhalten eine routbare, statische IP-Adresse

Informationen Ihres ISP
IP-Adresse Statische IP-Adresse
Gateway IP-Adresse des Kabelmodems/ADSL-Routers ("Gateway IP-Adresse")
Subnetz Subnetzmaske
Mögliche Internetdienste Siehe Liste A


2. Sie erhalten eine routbare, dynamisch zugewiesene IP-Adresse ("DSL-Standard") und nutzen einen dynamischen DNS-Dienst

(Lesen Sie sich hier auch Anhang B: Dynamischer DNS Service durch.)

Informationen Ihres ISP
IP-Adresse Dynamische IP-Adresse
Gateway Gateway IP-Adresse*
Subnetz Subnetzmaske*
Dynamischer DNS Dienst Benutzer und Kennwort
Mögliche Internetdienste Siehe Liste B


3. Sie erhalten eine dynamisch zugewiesene IP-Adresse ("DSL-Standard") und nutzen KEINEN dynamischen DNS-Dienst oder Ihre IP-Adresse ist nicht routbar.

Informationen Ihres ISP
IP-Adresse Dynamische IP-Adresse
Gateway Gateway IP-Adresse*
Subnetz Subnetzmaske*
Mögliche Internetdienste Siehe Liste D

Einwahlverbindung

Normalerweise installieren Sie die für eine Einwahlverbindung erforderlichen Geräte (ISDN, Modem) selbst. Template:Anmerkungsbox Ihr Modem verbindet sich zu Ihrem ISP über eine konventionelle Telefonleitung. Wenn Sie eine zusätzliche Leitung benötigen, wird auch diese normalerweise durch Sie direkt konfiguriert.

Modem-Verbindung.png

Ihr ISDN-Adapter verbindet sich mit dem ISDN-Anschluss Ihres ISP oder Ihre Telefongesellschaft. Der SME Server arbeitet gut mit externen ISDN-Adaptern zusammen und unterstützt auch passive interne Karten. Template:Warnungsbox

Bei Einwahlverbindungen haben Sie 2 verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten:

1. Ihr ISP unterstützt erfüllt 3 Bedingungen:

  • Sie erhalten eine routbare, statische IP-Adresse
  • Ihr ISP hält eine zweiten E-Mail-Server bereit, der E-Mail dann empfängt, wenn Ihr Server nicht verbunden ist
  • Ihr ISP akzeptiert das "ETRN"-Verfahren. Dieses Verfahren wird verwendet, damit Ihr eigener Server E-Mails empfängt, die zuvor auf dem zweiten E-Mail-Server Ihres ISP's gespeichert wurden
Informationen Ihres ISP
IP-Adresse Statische IP-Adresse
Einwahl Rufnummer, Benutzername und Kennwort
Mögliche Internetdienste Siehe Liste C


2. Ihr ISP unterstützt die o.a. 3 Bedingungen nicht.

Informationen Ihres ISP
Einwahl Rufnummer, Benutzername und Kennwort
Mögliche Internetdienste Siehe Liste D

Erhältliche Internetdienste Ihres ISP

Die vorangegangenen Abschnitte enthielten Hinweise auf passenden Internetdienste, die jeweils je Verbindungsart bestellt werden sollten. Hier die Listen mit Empfehlungen passender Dienste:

Dienste Liste A

Bestellbare Dienste Ihres ISP
Domänen-Name Full Qualified Domain Name (FQDN) einrichten und hosten
DNS-Eintrag Veröffentlichung des DNS-Eintrages für Ihren Webserver, FTP-Server und E-Mail-Server
DNS Mail-Eintrag (MX-Record) Veröffentlichung des DNS Mail-Eintrag
E-Mail Zweiter E-Mail Server (optional)
News Internet News Server (optional)


Dienste Liste B

Bestellbare Dienste Ihres ISP
E-Mail Zweiter E-Mail Server (optional)
News Internet News Server (optional)
Dynamischer DNS-Dienst
Domänen-Name Full Qualified Domain Name (FQDN), abhängig vom jeweiligen dynamischen DNS-Dienst
DNS-Eintrag Veröffentlichung des DNS-Eintrages für Ihren Webserver, FTP-Server und E-Mail-Server
DNS Mail-Eintrag (MX-Record) Veröffentlichung des DNS Mail-Eintrag


Dienste Liste C

Bestellbare Dienste Ihres ISP
Einwahl PPP Einwahl (mit statischer IP-Adresse)
Domänen-Name Full Qualified Domain Name (FQDN)
DNS-Eintrag Veröffentlichung des DNS-Eintrages für Ihren E-Mail-Server
DNS Mail-Eintrag (MX-Record) Veröffentlichung des DNS Mail-Eintrag
E-Mail Zweiter E-Mail Server (Nur bei Unterstützung von ETRN)
News Internet News Server (optional)

Ihr Web- und FTP-Server ist nur erreichbar, wenn Sie mit dem Internet verbunden sind. Der DNS-Eintrag muss nur dann veröffentlicht werden, wenn Sie auch bei kurzfristiger Einwahlverbindung immer die richtige Namenszuordnung benötigen.


Dienste Liste D

Lesen Sie sich bitte die Anmerkungen (siehe unten) zu den Einschränkungen dieser Konfiguration durch.

Bestellbare Dienste Ihres ISP
Einwahl PPP Einwahl (bei Verwendung von Wahlverbindungen)
Domänen-Name Routen aller E-Mails für den Domänen-Name in eine einzelne POP Mailbox
Mail POP Mailbox (mit ausreichender Größe für das gesamte Unternehmen)
News Internet News Server (optional)

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Begriffe im Zusammenhang mit Internetverbindungen

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Template:Erklärungsbox

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Hardware Anforderungen des SME Servers

Die Hardware-Anforderungen des SME Servers sind im Vergleich zu anderen aktuellen Server-Softwarelösungen moderat. Wegen der besonders wichtigen Rolle des SME Servers sollte die benötigte Hardware aber trotzdem sorgfältig ausgesucht werden. Die Hardwareanforderungen hängen insbesondere von der Anzahl der Benutzer, die Verwendung des integrierten Proxyservers, Spam- und Virenfilters, der genutzten Fernzugriffsverbindungen sowie der Geschwindigkeit der Internetverbindung ab.

Vorab dazu folgende Anmerkungen:

  • Die Fernzugriffsverbindungen des SME Servers sind in der Voreinstellung ausgeschaltet. Wenn Sie Webmail, SSH und PPTP verwenden, werden sich CPU-Last und Arbeitsspeicherverbrauch deutlich erhöhen. Hier kann sich ein schnellerer Prozessor auszahlen.
  • Der Server sollte mit jeder i586 oder i686 kompatiblnen CPU funktionieren, die auch mit CentOS 4 zusammenarbeiten kann.
  • Die Größe des Arbeitsspeichers in verfügbaren RAM sollte besondes beachtet werden, weil sie die Last der Festplatten (Swap) veringert. Bei einer Entscheidung entweder mehr RAM oder größere CPU bringt mehr RAM normalerweise die besseren Ergebnisse.
  • Für die direkte Internetverbindung im Server & Gateway-Modus benötigt Ihr Server zwei Ethernet-Netzwerkkarten. Bei einer Einwahlverbindung oder Nutzung im Nur Server-Modus kommen Sie mit nur einer Ethernet-Netzwerkkarte aus.

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Minimale Hardware Anforderungen

Die folgende Tabelle beschreibt die minimalen Hardware-Anforderungen eines SME-Servers für den Einsatz als Basis Datei- und Druckserver mit Netzwerk-Gatewayfunktion, sowie sehr geringem Fernzugriff via PPTP bzw. VPN und ohne Einsatz mit Webmail. Für befriedigende Performance bei allen verfügbaren Diensten kann dieses System aber nicht empfohlen werden.

Hardwareanforderungen Minimalsystem
Anzahl Benutzer Bis zu 10 Benutzer
Einsatz Einfache Benutzung mit sehr geringem Fernzugriff und File-Sharing. Kein Einsatz von Webmail und VPN.
Architektur PCI-basierte i586 oder i686-kompatible Architektur
Prozessor 400 MHz
Minimum RAM 256 MB
Festplatte IDE, SATA oder SCSI-Festplatte mit mindestens 4 GB
SCSI-Controller SCSI-Controller gemäß RedHat Enterprise-Linux 4-Kompatibilitätsliste (nur erforderlich, wenn ein SCSI-System eingesetzt wird)
Ethernet Netzkarte 2 Ethernet-Netzwerkkarten bzw. 1 Ethernet-Netzwerkkarte bei Einsatz im Nur Server-Modus
Modem zur Interneteinwahl Modem zur Interneteinwahl (Analog, ISDN, DSL). Nur Linux-kompatible Modems können verwen¬det werden, WinModems werden nicht unterstützt
CD-ROM Laufwerk ATAPI oder SCSI
Diskettenlaufwerk Standard-Diskettenlaufwerk
Monitor Standardmonitor
Grafikkarte Standard-Grafikkarte (z.B in Motherboard integriert)
Maus Nicht erforderlich
Soundkarte Nicht erforderlich

Empfohlende Hardware Anforderungen

Die folgende Tabelle beschreibt die empfohlenen Hardware-Anforderungen eines SME-Servers für den Einsatz aller durch den SME Server bereitgestellten Dienste. Je nachdem, wie intensiv die Dienste verwendet werden, können bei dieser Variante mindestens 25 Benutzer gleichzeitig arbeiten.

Hardwareanforderungen Minimalsystem
Anzahl Benutzer Bis zu 50 Benutzer
Einsatz Benutzung aller durch den SME Server angebotenen Dienste
Architektur PCI-basierte i586 oder i686-kompatible Architektur
Prozessor 1,5 GHz
Minimum RAM 512 MB
Festplatte IDE, SATA oder SCSI-Festplatte mit mindestens 40 GB
SCSI-Controller SCSI-Controller gemäß RedHat Enterprise-Linux 4-Kompatibilitätsliste (nur erforderlich, wenn ein SCSI-System eingesetzt wird)
Ethernet Netzkarte 2 Ethernet-Netzwerkkarten bzw. 1 Ethernet-Netzwerkkarte bei Einsatz im Nur Server-Modus
Modem zur Interneteinwahl Modem zur Interneteinwahl (Analog, ISDN, DSL). Nur Linux-kompatible Modems können verwen¬det werden, WinModems werden nicht unterstützt
CD-ROM Laufwerk ATAPI oder SCSI
Diskettenlaufwerk Standard-Diskettenlaufwerk
Monitor Standardmonitor
Grafikkarte Standard-Grafikkarte (z.B in Motherboard integriert)
Maus Nicht erforderlich
Soundkarte Nicht erforderlich

Festplatten Konfiguration

Mit dem SME Server 7 wird eine neue Funktionalität eingeführt - die vollautomatische Konfiguration von Software-RAID 1, 5 oder 6. RAID ist ein Verfahren, um Daten auf mehr als eine Festplatte gleichzeitig zu speichern. Sollte eine Platte ausfallen, gibt es keinen Datenverlust. Bei RAID 6 können sogar 2 Platten ohne Systemausfall defekt sein. Es wird dringend empfohlen, aus Sicherheitsgründen mindestens 2 identische Festplatten in Ihrem Server zu verwenden, um die Vorteile der gleichzeitigen Datenspeicherung durch Software RAID nutzen zu können.

Der Server wird folgendermaßen automatisch konfiguriert:

Software-RAID
1 Festplatte Software RAID 1, vorbereitet zur Aufnahme einer 2. Festplatte
2 Festplatten Software RAID 1
3-5 Festplatten Software RAID 5
Mehr als 6 Festplatten Software RAID 5

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Unterstützte Ethernet, SCSI-Adapter und Bandlaufwerke

Eine Ethernet-Netzwerkkarte (bei Einwahlverbindung oder Nur Server-Modus) oder zwei Ethernet-Netzwerkkarten (bei Direktverbindung und Server & Gateway-Modus) sollten in Ihrem SME Server installiert sein. Die Ethernet-Netzwerkkarten sollten von Red Hat Enterprise Linux 4 unterstützt werden.

Falls Sie planen, Ihr System mit SCSI-Festplatten auszustatten, sollte der SCSI-Adapter von Red Hat Enterprise Linux 4 unterstützt werden. Es wird aber nicht jeder RAID-Controller unterstützt, hier sei nochmals auf die RedHat-Kompatibilitätsliste verwiesen. Neben SCSI-basierten RAID-Controllern (Mylex, Adaptec u.a) werden jedoch auch IDE-basierte RAID-Controller unterstützt (z.B. 3Ware). Auch SATA-basierte RAID-Controller werden unterstützt (z.B. LSIMegaraid 150-4 und 150-6, 3Ware 8506). Viele billige SATA-RAID-Controller arbeiten allerdings nicht in der Hardware, sondern über den Treiber. Hier empiehlt es sich eher, das Software-RAID des SME-Servers zu verwenden.

Bei Verwendung von Bandlaufwerken zur Datensicherung Ihres SME Servers müssen die Laufwerke von Red Hat Enterprise Linux 4 unterstützt werden.